Als einer von vielen “heimatlosen” Doppelbürger versuche ich auch immer wieder meine Wurzeln zu finden, sei es in Zürich in der Schweiz oder in Paris, Frankreich oder wo auch immer. Jedenfalls fand Gestern am 08.01.2009 erneut der jeudis francophones (Afterwork-Party) statt. Dieses mal in der “Alte Börse Zürich”. Die location ist jedesmal woanders somit bleibt jeder Anlass wirklich einzigartig. Der jeudis francophones welcher von Cecile und Jerome vor ca. 2 Jahren ins leben gerufen wurde und 1 mal pro Monat jeden Donnerstagabend stattfindet, wächst kontinuierlich. Durchschnittlich erscheinen ca. 200 Personen, wovon ca 10% wiederholungstäter sind und die restlichen 90% neue Besucher sind. Der Saal füllte sich von 19:30 Uhr ab stetig. Ab 22.00 Uhr wurde feinstes elektro live von DJ Turntable Babes, bestehend aus dem Duo – nadia naas und creaminal, gemixt. Ich war mal wieder als Fotograf unterwegs. Eindrücke vom Abend gibts bald auf der Offiziellen Web Präsenz: jeudis.ch oder auf der passenden Facebook Gruppe “jeudis”. Ein paar meiner Favoriten auf meinem Flickr stream publiziert. Fazit ein weiterer gelungener Abend!
Nächster Anlass wird bereits im Februar 2009 stattfinden, location unbekannt…
Mehr oder weniger passend dazu ein Teil eines Artikel aus der Neue Zürcher Zeitung vom 22. Dezember 2008.
Zum Beispiel die «jeudis francophones»: Donnerstagabend, Schauplatz ist die Kaufleuten Lounge in Zürich: Gut 200 Leute, zwischen 25 und 40 Jahre alt, gut gekleidet, stehen und sitzen sich mit einem Bier oder Drink gegenüber, diskutieren, gestikulieren, lachen. Eine Afterwork-Party – mit einer Besonderheit: «On parle le français.» Cécile Rouyer, eine 30-jährige Französin, die seit einigen Jahren in Zürich lebt, hat die «jeudis francophones» 2006 ins Leben gerufen. Beim ersten Mal waren es zwanzig Romands und Franzosen, die sich zu einem Glas trafen. Heute sind es so viele, dass Rouyer und ihre Mitorganisatoren Mühe haben, geeignete Lokale für ihren monatlichen Anlass zu finden.
Den Andrang erklärt sich die Swisscom-Mitarbeiterin damit, dass sie ein wachsendes Bevölkerungssegment anspricht, das mit den gängigen frankophonen Vereinigungen wenig anfangen kann: Junge Leute, die wegen der Arbeit nach Zürich gekommen sind und die ausgehen wollen, ohne sich immer mit einer Fremdsprache abmühen zu müssen. Man bleibt unter sich, obwohl die Anlässe grundsätzlich auch für frankophile Deutschschweizer offen sind, wie Rouyer betont. Doch viele gibt es davon anscheinend nicht. Die meisten machten auf dem Absatz kehrt, sobald sie merkten, welche Sprache gesprochen werde, sagt Rouyer.
Für die meisten jungen Leute, die an den «jeudis francophones» teilnehmen, ist Zürich nicht eine zweite Heimat, sondern eine Station auf ihrem beruflichen Werdegang. Das statistische Amt des Kantons Zürich hat in einer Untersuchung gezeigt, dass bei den Einwanderern aus «alten» EU-Ländern wie Frankreich die Erwerbstätigkeit den Familiennachzug als wichtigsten Einwanderungsgrund abgelöst hat. Das französische Konsulat schätzt, dass etwa die Hälfte der Französinnen und Franzosen nur vorübergehend hier Wohnsitz nimmt, während sich die anderen längerfristig niederlassen.
Quelle: NZZ